
Hufgesundheit beim Pferd: So bleiben die Hufe stark und widerstandsfähig
Was stärkt die Hufe beim Pferd?
Die Stabilität und Elastizität der Hufe hängen von mehreren Faktoren ab: regelmäßige Hufpflege durch den Hufschmied (alle 6–10 Wochen) tägliches Auskratzen und Reinigen ausgewogene Ernährung mit Spurenelementen eine saubere, trockene Haltungsumgebung ausreichende Bewegung zur Förderung der Durchblutung Ein gesunder Huf wächst ca. 1 cm pro Monat – in einem Jahr ist das gesamte Horn erneuert. Die Grundlage dafür ist die gute Durchblutung der Huflederhaut.
Wie kann ich die Hufe meines Pferdes stärken?
Neben der Pflege sind gezielte Nährstoffe für den Hufstoffwechsel entscheidend.
Besonders wichtig sind:
✅ Biotin
Ein wasserlösliches Vitamin, das die Hornqualität verbessert, nicht aber die Wachstumsgeschwindigkeit erhöht. Die Wirkung zeigt sich erst nach Monaten.
✅ Zink
Fördert die Keratinbildung für widerstandsfähige Hufe und Haut. Zinkmangel äußert sich oft zuerst an Haut, Fell und Hufen. Optimal ist Zink in organischer Form (z. B. Zinkchelat), um eine hohe Bioverfügbarkeit zu sichern.
✅ Methionin
Eine schwefelhaltige Aminosäure, die als Baustein für starkes Hufhorn dient. Besonders wichtig bei Pferden mit dünner oder brüchiger Sohle.
Welches Mineralfutter bei schlechten Hufen?
Bei schlechten, brüchigen oder rissigen Hufen empfiehlt sich ein Mineralfutter, das folgende Inhaltsstoffe enthält:
- Biotin (min. 20 mg/Tag)
- Zink in organisch gebundener Form
- Mangan, Kupfer und Selen in Spurenelementmengen
- Methionin, Cystin und weitere Aminosäuren
- Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Leinsamen)
Die Supplementierung sollte mindestens 8–12 Monate erfolgen, um eine sichtbare Verbesserung des Hufhorns zu erreichen.
Was tun für bessere Hufe? Pflege & Haltungstipps
Neben Fütterung und Hufschmied hilft auch die Optimierung der Umgebung:
- Trockene, luftige Einstreu verhindert Strahlfäule und Aufweichungen.
- Vermeidung von Amoniakkontakt (z. B. durch häufiges Misten).
- Ausgewogene Bewegung – zu wenig Bewegung verlangsamt die Hornproduktion. Spezialbeschläge bei Fehlstellungen oder Fühligkeit.
Typische Huferkrankungen beim Pferd
Hufabszess
Ursache: Bakterien dringen durch geschädigtes Horn in die Huflederhaut ein – es entsteht Eiter, der starken Druck und Schmerzen verursacht. Symptome: Plötzliche hochgradige Lahmheit, Wärme, Pulsation. Behandlung: Öffnen des Abszesses durch den Schmied oder Tierarzt, Angussverbände, Desinfektion. Prophylaxe: Tägliche Hufpflege und kontrolliertes Kürzen des Horns.
Strahlfäule
Ursache: Feuchtigkeit und Amoniak greifen das Strahlhorn an, Fäulnisbakterien zersetzen das Gewebe. Symptome: Übler Geruch, schwarzes, schmierig-weiches Strahlhorn. Behandlung: Trockenhalten, Desinfektion (z. B. Jod, Blauspray), regelmäßiges Ausschneiden. Prophylaxe: Saubere, trockene Boxenhaltung, tägliche Kontrolle.
Hornsäulen und Hornspalten
Ursache: Abnormale Hornbildung durch Entzündungen, Fehlstellungen oder alte Verletzungen. Symptome: Wölbungen in der Hufwand, Lahmheit, Druckschmerz. Behandlung: Von Korrekturbeschlägen bis hin zu chirurgischer Abtragung (bei schweren Fällen). Prophylaxe: Regelmäßige Kontrolle, professionelle Hufbearbeitung.
Fühligkeit durch dünnwandige Hufsohle
Besonders nach dem Umstieg von Beschlag auf Barhuf. Symptome: Pferd geht vorsichtig, stolpert, reagiert auf Schotter. Vorbeugung: Frühzeitige Nährstoffversorgung mit Biotin, Zink, Methionin, gute Umstellungskonditionen (weiche Böden, Hufschuhe bei Bedarf).
Wie sieht Hufkrebs bei Pferden aus?
Hufkrebs ist eine seltene, aber ernsthafte Erkrankung des Hufhorns – meist am Strahl lokalisiert. Typische Merkmale:
- weiches, blumenkohlartiges Gewebe am Strahl übler Geruch,
- eitriger Ausfluss starke Schmerzempfindlichkeit
- blutige oder faulige Stellen
Behandlung: Sofortige tierärztliche Intervention, chirurgische Entfernung, intensive Pflege & Desinfektion, ggf. Hufrekonstruktion.
Früherkennung ist entscheidend – bei Verdacht schnell handeln!
Fazit: Gesunde Hufe sind kein Zufall
Stabile, belastbare Hufe entstehen durch konsequente Pflege, richtige Fütterung, saubere Haltung und die enge Zusammenarbeit mit Tierarzt & Hufschmied. Die Kombination aus Biotin, Zink, Methionin und regelmäßiger Bearbeitung ist die Basis für ein widerstandsfähiges Fundament deines Pferdes.